Wird Russland bald Gold für Öl akzeptieren & somit den Goldpreis auf 3.600 USD verdoppeln?

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2022 könnte man als undenkbares Jahr der Makroszenarien beschreiben. Vieles ist passiert, was sich die meisten noch vor diesem Jahr nicht hätten vorstellen können. 

Und jetzt wurde eine sehr interessante Kundenmitteilung von Zoltan Pozsar von der Credit Suisse veröffentlicht. In diesem wird ein scheinbar unmögliches Szenario angesprochen.

Ein Szenario in welchem sich Russland angesichts der Sanktionen dazu entscheide, Gold für Öl zu akzeptieren. Dadurch könnte sich der Goldpreis auf 3.600 USD verdoppeln. 

Was wird in diesem Szenario beschrieben und wie wahrscheinlich ist es? Das schauen wir uns jetzt an: 

Der Finanzmarkt befindet sich gerade im Jahresendgeschäft. Es ist von der Optimierung der Bilanzen geprägt, was Routine ist und es normalerweise zu keinen Liquiditätsengpässen kommen sollte.

Einige Anleger befürchten eine ähnliche Marktentwicklung am Repo-Markt wie 2019, als keine Überschussreserven mehr vorhanden waren und der Zins regelrecht explodierte. Dies verursachte die Repo-Krise von 2019.

Heute sind ausreichend Reserven vorhanden, schätzt Zoltan Pozsar, Makroökonom bei der Credit Suisse, ein. Er erinnert daran, dass heute die Banken täglich über 2 Billionen US-Dollar aus den Büchern nehmen.

Dieses Geld steht als RRP-Fazilität (Reverse Repurchase Agreement Operations) zur Verfügung. Es steht dem System zur Verfügung, wie „Bargeld unter der Matratze“. Laut Pozsar droht hier also aktuell keine Gefahr.

Der Aktienmarkt könnte in diesem Jahr als Swing-Faktor eine geringere Bedeutung haben als in der Vergangenheit. Viel komplizierter könnte die Dynamik auf dem Rohstoffmarkt werden. Hier spielen geopolitische Einflüsse eine entscheidende Rolle.

Öl und Gold stehen aktuell besonders im Fokus

Zoltan Poszar rät deshalb, die Geschehnisse um Öl und Gold ins Visier zu nehmen.

Er glaubt nicht, dass die Märkte auf die "LCLoR" (lowest comfortable level of reserves), also das niedrigste akzeptable Level der Reservesalden des Repo-Marktes, achten müssen.

Viel mehr muss man sich nach Ansicht des Ökonomen um den "LCLoSPR" Gedanken machen. Also das niedrigste akzeptable Level der Reservesalden der strategischen Ölreserve (SPR = Strategic Petroleum Reserve) der USA.

Die Strategische Ölreserve (SPR) ist wie die RRP-Fazilität. Sie kann angezapft werden, wenn die Ölvorräte knapp sind. Aber die SPR ist endlich. 

Geld können die Zentralbanken aus dem nichts drucken. Öl ist ein Rohstoff und diesen können wir nicht aus dem nichts produzieren. Sind die Reserven also einmal aufgebraucht, gibt es kaum noch Spielraum für Interventionen am Markt!

Die Lage auf dem Ölmarkt ist also zweifellos angespannt. Das Angebot kann die Nachfrage nicht decken.

Damit die Ölpreise nicht explodieren, wurden strategische Reserven (SPR) der USA und der OECD-Lager die letzten Monate freigegeben.

Die jüngsten Freisetzungen haben die Reserven auf ein Niveau gesenkt die wir seit den 1980er Jahren nicht mehr erreicht haben.

Auch die wirtschaftliche Abkühlung durch Chinas Lockdowns trug zu einer Preisdämpfung bei, weil es weniger Nachfrage gab.

Aktuell gibt es etwa 400 Millionen Barrel Öl in der US-Reserve, was nicht viel ist. Wenn die US-Regierung 1 Million Barrel pro Tag freigibt, kann sie den Ölpreis damit ein Jahr stützen, mit 2 Millionen Barrel pro Tag schon nur noch ein halbes Jahr.

Im schlimmsten Fall sind die Ölreserven im Frühjahr (im kommenden April) leer, und dann ist der Ölmarkt in der gleichen Lage wie der Repo-Markt in 2019: Nullsaldo zum Anzapfen.

Die OPEC+ hat gerade die Produktion um 2 Millionen Barrel pro Tag gesenkt. 

Expertenschätzungen zufolge geht zudem durch die Umleitung russischen Öls von Europa nach Asien die Produktion von 0,5 Millionen Barrel pro Tag verloren.

Nach Einschätzung von Poszar könnte sich nach der gerade in Kraft getretenen Preisobergrenze für russisches Öl dieser Produktionsverlust verdreifachen.

Die EU-Embargos gegen russische Rohöl- und Ölproduktimporte werden die Ölmärkte somit noch weiter verengen.

Nicht ganz übersehen sollte man auch, dass die Chinesen wohl ihre Coronapolitik lockern werden. Damit dürften die wirtschaftliche Tätigkeit und die Öl-Nachfrage steigen.

Die USA müssen sich entscheiden, ob sie mehr Reserven freigeben oder sie auffüllen wollen.

Der Plan im Weißen Haus war es, die SPR zu füllen, wenn der Ölpreis unter 75 Dollar liegt. Dieser Preis liegt allerdings nicht im Interesse der OPEC+, die einen Preis von nahe 100 Dollar anstrebt.

Dass wir in eine Rezession schlittern, ist zwar richtig, aber dies hat keine großen Auswirkungen auf den Ölpreis. Der Grund: Die Produktionskapazitäten sind kaum gestiegen.

Eine spannende Frage ist, wie die USA zu einem akzeptablen Ölpreis die SPR auffüllen könnten.

Dazu muss man berücksichtigen, dass russisches Öl schon jetzt günstiger als Brent verkauft wird. Der Abschlag beträgt 30 $ pro Barrel. Hauptabnehmer sind China und Indien. Die Inder produzieren daraus Diesel, den sie dann weiter exportieren.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die USA vermeiden, Indien für den Einkauf von russischem Öl zu kritisieren. Ein Szenario wäre nun, dass Indien russisches Öl in die USA exportiert.

Das könnte der Grund sein, warum die USA und G7 hier keine Bedenken äußern. Sie sind daran interessiert die Reserven mit günstigen russischen Öl aufzufüllen. 

Putin könnte Gold für Öl verlangen

Eine solche Handlungsweise würde Putin sicher nicht gefallen, aber den Ölhahn zusperren wird er ebenfalls nicht wollen. Wie könnte er es verhindern, weiter von der Lage profitieren und den Westen weiter schwächen?

Währungen sind in der letzten Zeit immer mehr zu einem geopolitischen Machtinstrument geworden. Dies trifft besonders auf den US-Dollar zu.

Die Russen waren beim Einmarsch in die Ukraine nicht ganz unvorbereitet. Das erhoffte Chaos ist dadurch in Russland ausgeblieben, ganz im Gegenteil zu Europa.

Russland könnte nun sagen: Wir wollen für unser Öl keinen Dollar und auch keine Rupie mehr. Vor allem nicht wenn unser Öl dafür benutzt wird die Reserven der USA wieder aufzufüllen.  

Unter einer Bedingung könnten die Russen aber zustimmen..
Wenn das Öl in Gold bezahlt wird.

Jetzt könnte man laut Pozsar denken, dass dies Schwachsinn ist und es niemals dazu kommen wird. Und ja, dieses Szenario ist bereits sehr gewagt. 

Aber wir müssen uns nur das Geplänkel zwischen Westen und Russland seit der Verschärfung des Ukraine-Konflikts anschauen:

  • Russen marschieren in die Ukraine ein >> USA und der Westen friert die Devisenreserven ein
  • Russen: Ihr friert unsere Devisenreserven ein, ich lasse euch das Gas in Rubel bezahlen
  • Der Westen boykottiert russisches Öl >> Russen schicken diesen nach Osten

Und jetzt:
Der Westen will den Preis für russisches Öl deckeln >> sollen sie doch, wir lassen sie in Gold bezahlen..

Wenn man es aus diesem Blickwinkel betrachtet, dann ist dieses Szenario gar nicht mehr so unrealistisch. Und in Zeiten des Krieges sucht man in der Regel nicht nach einem Gentlemen’s Agreement.

Beim aktuellen Goldpreis von etwa 1.800 US$ entspräche ein Gramm Gold etwa 60 $ pro Barrel. Die aktuelle Preisobergrenze der G7, EU und Australien für russisches Öl liegt bei 60 Dollar pro Barrel.

Pozsar meint, wir müssen uns dies als Preisbindung pro Barrel vorstellen. Und Russland könnte jetzt diesen Preis als Preisbindung für ein Gramm Gold pro Barrel Öl setzen, was dem aktuellen Goldpreis entspricht. 

Der USD würde dann im Vergleich zu russischem Öl abgewertet werden, denn für USD bekommt man auf dem Weltmarkt weniger Öl (höherer Preis). Wer aber in Gold bezahlt, der bekommt ein Barrel Öl.  

Richtig spannend würde es werden, wenn Russland dem Westen ein Angebot machen würde, welches dieser kaum ausschlagen könnte: zwei Barrel Öl für ein Gramm Gold.

Dann, so Zoltan Poszar, würde sich der Goldpreis auf 3.600 $ verdoppeln.

Dies hätte nicht nur positive Auswirkungen auf den Wert russischer Goldreserven und auf die Goldproduktion im eigenen Land und Afrika. Es würde gleichzeitig für ein Chaos an den Terminmärkten sorgen. 

Gefahr einer unerwarteten Mobilisierung der Reserven

Alle am Papiergoldmarkt tätigen Banken sind normalerweise in OTC-Derivateforderungen long positioniert. Die Absicherung erfolgt über Futures (short). Eine enorme Sprengkraft hätte eine massive Bewegung im Goldpreis zum Jahresende.

Es müssten Bilanzen und risikogewichtete Aktiva ausgeweitet werden. Diese Konstellation könnte die Reserven zu einem Zeitpunkt mobilisieren, der denkbar ungünstig ist, schätzt Poszar ein.

Banken haben ihre Papiergoldbücher in den letzten Dekaden in der Annahme verwaltet, dass Staaten dafür sorgen werden, dass Gold als Zahlungsmittel nicht zurückkommt.

Mit diesem Szenario könnte sich dies aber verändern. Der Trend zeigt bereits lange, dass wir zu einem System zurückkehren werden, in welchem nicht Fiatgeld als globales Tauschmedium verwendet werden wird, sondern Rohstoffe wie Gold oder andere staatsneutrale Werte. 

Alles Panikmache?

Am 5. Dezember traten die Sanktionen für russisches Öl auf dem Seeweg in Kraft. Durchgesetzt wurde es von den G7, der EU und Australien.

Russland hat schon klargestellt, die Preisobergrenze nicht zu akzeptieren. Notfalls wolle das Land sogar die Produktion drosseln. Jetzt ist also Russland am Zug. 

Wie wahrscheinlich ist das Szenario?

Wie werden sie sich entscheiden? Könnte dieses Szenario Realität werden? Und wenn ja, wie bereitest Du Dich am besten darauf vor?

Hier tut sich ein neuer interessanter Trend auf, den Du nicht verschlafen solltest. Wenn Du nicht auf der Seite der Verlierer stehen möchtest, solltest Du davon partizipieren.

Mehr über diese geopolitischen Ereignisse, neu entstehende Alternativen und wie Du davon profitierst, erfährst Du im CLUB und nächsten Workshops.

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